Bericht zur Double Hand Challenge 2023

 

Nach Corona-Ausfall und geringer Beteiligung in den Folgejahren haben in diesem Jahr immer- hin 4 Schiffe zur DHC der X-79 Klassen-Vereinigung gemeldet. In Schleimünde kommen abends 3 Schiffe nach und nach an: die ELIXIER aus Kiel, wir mit der FRECHDAX aus Glücksburg und dann noch die BEEBLEBROX ebenfalls aus Kiel. Es ist wenig Wind, zeitweise musste der Motor ran. Die FIX UND FOXI aus Flensburg hatte schon angekündigt, dass sie erst Samstag morgens aus Maasholm kommend dazu stoßen würde. Nach einem Begrüßungsschnack gehen wir in die Koje.

Nach einem kleinen Frühstück ist um 9 Uhr Steuermensch-Besprechung. Es ist Ostwind, Stärke 2-3 Bft und herrlich blauer Himmel! Der bei Ostwind vorgesehene Kurs bietet bis auf die kleine Startkreuz bis zur rotweißen Einsteuerungstonne keinen Kreuzkurs. Daher gebe ich in die Dis- kussion, die Strecke einvernehmlich zu ändern. Christian von der FIX UND FOXI schlägt vor, nach der Breitgrundtonne nach Kragesand zu segeln und dann über die Mittelgrundtonne nach Høruphav zu segeln. Das würde unsere Strecke zwar deutlich verlängern, bietet dann aber eine richtige Kreuz. Der Wind ist stabil angesagt, der Vorschlag wird angenommen und gilt als abgemacht.

Um Punkt 10 Uhr gehen wir bei schönstem Wind und bestem Sonnenschein als Torstartboot auf Steuerbordbug an der roten Tonne vor Schleimünde mit Kurs Südost vorbei und öffnen die Startlinie. Nicht alle sind für den Start gut platziert ... aber bald können wir uns lösen und gehen bei der rotweißen Ansteuerungstonne als zweites Schiff auf den langen Halbwindtörn zur Breitgrund Nord-Tonne. Hier tut sich nicht viel, die Schiffe sind alle ziemlich gleich schnell, das gilt auch für die FIX UND FOXY, die weit raus fährt, weil da mehr Mitstrom angesagt ist, aber offensichtlich ist der Vorteil nicht größer, als der Umweg. Es gibt ein paar taktische Wech- sel von der Lee- zur Luvposition ... aber die Reihenfolge bleibt erhalten.

An der Breitgrundtonne gelingt uns das Spisetzen schneller, als der BEEBLEBROX, die haben allerdings auch den 7 Monate alten Fridtjof an Bord, der ist einfach noch nicht genug eingear- beitet! Alle Achtung, dass sie den Spi überhaupt hoch ziehen und später auch noch eine Schifte hin bekommen! Auf dem Vormwindkurs geht das Feld weit auseinander, aber in die Breite. Die FIX UND FOXY schiftet gleich und geht in Richtung Kalkgrund, die BEEBLEBROX und die ELIXIER laufen erst in Richtung Kegnӕs, wir bleiben mehr in der Mitte. Nach gut 2 h seit der letzten Tonne gehen wir nach insgesamt 20 sm mit 3 Schiffen sehr eng an die grüne Tonne bei Kragesand! Wir gehen als erstes rum, segeln auf den Brautstein zu und wenden dann raus in die Förde. Die FIX UND FOXY segelt konsequent auf die linke Seite und macht einen Extrem- schlag in Richtung Sønderborg, wir denken zwischendurch, dass sie vergessen haben, dass wir die Mittelgrundtonne noch nehmen müssen ... wir kabbeln uns mit der BEEBLEBROX auf der Kreuz, können aber jeweils bei der Begegnung vor ihnen durch. Als wir der Mittelgrundtonne näher kommen, zeigt sich, dass der Extremschlag der FIX UND FOXY erfolgreich war, sie kom- men deutlich vor uns an! An der Tonne geht gleich ihr Spi hoch. Das ist gut für uns, denn sie kämpfen mit dem spitzen Winkel und fallen nach Lee und wir kommen auf. So müssen wir anderen uns über das Setzen des Spis keine Gedanken mehr machen, sondern können ent- spannt bei der Genua bleiben. Wir kommen als zweites Schiff an der Tonne an. An der Kegnӕs Halbinsel wird es noch mal spannend: wir segeln inzwischen fast am Wind, der Wind nimmt zu und ist ziemlich böig, und wir müssen an vielen ankernden Schiffen vorbei, immer die Groß- schot in der Hand, wir wollen ja nicht in die Sonne schießen! Die FIX UND FOXY geht als Erstes ins Ziel, wir folgen als 2. Schiff, dann folgt die BEEBLEBROX und die ELIXIER geht als Letzte ins Ziel. Wir alle kommen nach ca. 32 sm innerhalb von nicht mal 2 Minuten an. Das macht richtig Spaß!

Ich hatte schon befürchtet, dass ich diesmal eine Yardstick-Rechnung machen muss, da die BEEBLEBROX ein Baby an Bord hatte und die FIX UND FOXY mit Seereling unterwegs war (beide daher 101) und die ELIXIER mit 3 Erwachsenen an den Start ging (somit 99). Aber die BEEBLE- BROX ist so knapp hinter uns, dass ich mir das rechnen spare. Und die Elixier hätte vorn sein müssen, um mit zu mischen! Somit gewinnt die FIX UND FOXY, die BEEBLEBROX wird zweiter und wir dritter.

Nach dem Anlegen gibt es erstmal das obligatorische Molenpils (und Alternativgetränke) der Klassenvereinigung und wir lassen die Wettfahrt Revue passieren. Christian von der FIX UND FOXY erklärt seinen Extremschlag: Die Stromkarte zeigte bei Ostwind fördeeinwärts Strom, dem er mit Erfolg ausgewichen ist!

Später wird gemütlich gemeinsam gegrillt, wir sitzen noch lange beieinander im Grillhaus im Schatten, da die Sonne immer noch brutzelt. Nach dem Essen folgt die Preisverteilung: die FIX UND FOXY bekommt den Wanderpreis, einen Bilderrahmen mit den bisherigen Gewinnern und einem Hafenbild aus „alten Zeiten“ mit ca. 10 in Høruphav liegenden X-79, alle bekommen ein Glas X-79 Bonbons und für jeden Mitsegler gibt es einen Emaillebecher mit DHC-Logo. Die Elixier bekommt als „Trostpreis“ die von „DER WEINLADEN“ in Flensburg gesponserte Mag- num-Cremont-Flasche. Gleich wird gefordert, dass diese geöffnet und gemeinsam geleert wird. Dies wir abgelehnt, da sie nicht gekühlt sei und es folgt die Zusage, sie zur nächsten DHC gekühlt mit zu bringen! Wir nehmen euch beim Wort!

Wir haben uns wettertechnisch das beste WE ausgesucht für die diesjährige DHC, an der Be- teiligung sollten wir noch arbeiten, aber alle Teilnehmenden hatten viel Spaß beim Segeln und an Land miteinander! Bis nächstes Jahr in Schleimünde!

 

Sven Outzen – GER 234 - Frechdax