Bericht über die Kieler Woche 2020 von der Auf Schexbier

(Foto (c) - Secretsailing)

Am Mittwoch den 03.09.2020 war es endlich soweit. Nach der Mittwochabend Regatta begannen wir, den Mast zu ziehen und die letzten Vorbereitungen für die kommenden Tage zu treffen. Alles wurde nochmal genau durchgesprochen und dann waren wir auch fertig für den Tag. Am nächsten Tag kranten wir gemeinsam die X-79 „Auf Schexbier“ aus dem Wasser hinauf auf den Trailer, danach kam der Mast drauf. Nach guter Sicherung brachten wir das Schiff in die Halle, wo es dann auf uns bis zum nächsten Tag warten sollte.

Alles war gepackt, die Aufregung und Freude war groß bei allen von uns. Wir sind j vorher noch nie auf der Kieler Woche gesegelt. Entsprechend gespannt waren wir.

Nico`s Papa, Christoph, fuhr netterweise mit Nico (Steuermann) das boot gemeinsam runter… Wir drei anderen fuhren gemeinsam auf Grund von Schule und Arbeit etwas später los.

Angekommen in Kiel, stand die Auf Schexbier schon am Kran. Nico, sein Papa und kleiner Bruder werkelten schon fleißig dran rum, als wir kamen. Dann ging alles auch ganz fix. Mast abgeladen, Spanngurte weg, Heiststrop dran und ab ins Wasser mit dem Renner. Dann Mast drauf und alles wieder auftakeln. Nachdem wir alles wieder aufgebaut hatten, fuhren Christoph und Clemens wieder.

Aufgrund der Aktuellen Lage war das Gelände der KiWo in verschiedene Bereiche eingeteilt, Maskenpflicht herrschte auf dem gesamten Gelände und vorher musste man viele Zettel ausfüllen.

Nach der Anmeldung im Raceoffice, verlegten wir das Boot vom Riggermast auf die andere Seite vom Hafen in das Becken, welches für die ganzen ORC-Teilnehmer vorgesehen war. Dort sahen wir schon so einige Boote, welche wir kannten, wie die Xen, Fakse und andere. Die Fakse war die zweite X-79, welche in unserer Klasse mit segelte. Zwischenzeitlich halfen wir noch Paul, ein guter Freund von uns, welcher ein BFD/FSJ im KYC macht, ein Schlauchboot zu slippen. Bei Paul wohnten wir auch dann die paar Tage in Kiel, ein Glücklicher Zufall. Am Abend dann waren wir alle so langsam müde und hungrig, das Boot war klar für die am nächsten Tag anstehende Langstrecke. Wir fuhren dann alle rüber zur Wohnung, die nicht weit entfernt lag. Dort Nudeln mit einer leckeren Soße gemacht, noch einmal den Plan und das Wetter für die kommenden Tage angeschaut. Danach ging’s aber ab ins Bett.

 

Am nächsten morgen sind wir um 7 Uhr aufgestanden, Start war um 10:30 in der Kieler Innenförde vor Düsternbrook. Also ab zum Boot, klar machen, auslaufen. Das Wetter war, wie die nächsten anderen Tage nicht so schön auf Windfinder anzugucken. Auf dem Weg zum Start mussten wir die gesamte Kieler Förde bis hin zum Startgebiet kreuzen. Von der Zeit her waren wir aber gut dabei, hatten dann noch 20 min bis zum ersten Warnsignal. Das passte alles. Nachdem die großen Racer gestartet waren, kamen wir an die Reihe. Der Start war ein Vorwindstart, etwas ganz neues für uns. Also Spi hoch und ab dafür. Leider haben wir uns ein bisschen verschätzt und gingen mit ein ganz bisschen Verspätung über die Linie. Dann ging es hinaus aus der Innenförde, an Laboe vorbei und weiter gerade aus. Dann ging es zu der Untiefentonne auf Höhe des Leuchtturms von Kiel, draußen vor dem Stollergrund. Das Wetter wurde nicht gerade besser, es fing an zu regnen, der Wind wurde mehr. Angesetzt waren 45 Seemeilen für heute. Auf dem Weg rein in die Eckernförder Bucht wurde der Wind und die Wellen stetig mehr, nach einiger Zeit entschieden wir uns, von Genua auf Fock zu wechseln. Gregor und Jacob machten sich klar für das Manöver. Gregor, der vorne am Bug hing und den Splint der Genua zu lösen versuchte, tauchte mehrmals tief mit dem Bug in die Wellen hinein. So, dass er auf jeden fall gut nass bis zum Bauch war.

Nachdem das geklappt hatte, gingen wir nach der ewigen kreuz um die eine Tonne in der Eckernförder Bucht. Nach einem weiteren Stück entschieden wir dann bei ungefähr an die 25-30 kn im Mittelwind, starken Böen und kräftigen Wellen, umzudrehen. Sonst würde noch irgendwas kaputt gehen. Gab so einige Sachen, die komische Geräusche machten. Also ab in den Hafen, dort alles abgebaut. Die Entscheidung war gut. Kurz darauf gingen wir mit Nicos Eltern Essen. Am späteren Abend ging’s dann fix und fertig in die Wohnung ung. Die nächsten drei Tage waren up&downs auf dem Stollergrund draußen geplant. Also schlafen und kraft tanken.

Am nächsten Tag war der Start etwas später. Es war Sonntag. Wir sind gut aus dem Hafen gekommen, hatten einen schönen Raumschotkurs raus zum Ragattagebiet, welches ungefähr 6 Sm weit draußen lag. Draußen angekommen erstmal bei der guten, alten Alpha-Tauri angemeldet und über Funk dann die wirklich guten Ansagen gehört. Für den Tag waren 3 Starts á 2 Runden für uns vorgesehen. Es lief alles auch wirklich sehr gut, langsam fing man an, sich an die Wellen zu gewöhnen. Es gab keine großen Schwierigkeiten. Am Ende des Tages waren wir Punktgleich mit der anderen X-79- in 2 von drei Rennen vor denen. Wirklich sehr spannende rennen. Dann gegen 16 Uhr ging es dann in den Hafen. Ne Stunde später waren wir da. Abends hatte uns die Vermieterin netterweise noch eine Suppe gemacht, die wirklich sehr lecker war.

Am nächsten Tag wieder das gleiche Spiel. Die ersten beiden Rennen liefen echt ganz gut. Dann zwischen dem zweiten und dritten nahm der Wind zu- wir wechselten auf die Fock. Nach dem Start war der Wind, auf den wir uns eingestellt hatten aber weg. Wir ärgerten uns doch schon, aber nichts zu machen. Die anderen Boote mit den Genuas zogen davon. Doch plötzlich kam der Wind wieder, wir hatten einen Top boatsspeed. Das war genau das, worauf wir gewartet hatten! Auf der ersten Kreuz waren wir unten an der Luvtonne wieder gleichauf mit der „Fakse“, dann Spi hoch, direkt eine Halse und zack, ab ging’s. Das Rennen blieb, wie die anderen ich, spannend bis zum Schluss. Wir freuten uns mega, dass dieser Wind noch kam- Ehrlich!

Dann wieder ab in den Hafen, alles wieder aufklariert. Abends holten wir Pizza. Matz kam uns auch besuchen und zu 5. hatten wir einen nicht allzu späten, aber sehr netten Abend.

Die Wettervorhersage für Dienstag sah leider nicht so gut aus. Aber abwarten.

Am nächsten morgen dann der erste Blick auf Windfinder. 45kn Wind gemessen laut der Messstation „Kiel Leuchtturm“. Erstmal in den Hafen und gucken, was da los war.

Der Wind wurde mehr, sollte aber im laufe des Tages weniger werden. Nach gemeinsamer Absprache mit der anderen 79 Crew, beschlossen wir zusammen, nicht zu starten. Auch wenn, wir hätten nicht auf den vor uns aufholen können. Somit machten wir das Boot klar, brachten es rüber zum Kran. Dann ging das Spiel von vorne wieder los. Abtakeln, Mast raus, Boot Kranen, sichern und dann los. Jacob und Gregor packten in der Zwischenzeit die Sachen in der Wohnung zusammen, während Nico und ich mit Christoph die „Auf Schexbier“ wieder zurück zum FSC.

Nach einem wirklich tollen Event sind wir gespannt, wie es nächstes Jahr ausschaut. Wenn möglich, wären wir natürlich wieder gerne dabei.

Als Abschluss können wir sagen, dass wir uns gut geschlagen haben und mit einem 5. Platz aus 6 nach Hause fahren.

Zu guter letzt möchten wir nochmal uns bei allen Unterstützern der Crew bedanken!

 

 

Luk Meesenburg (Großschoter) & Crew - Auf Schexbier GER397